Heidelberg ist eine vergleichsweise junge Stadt mit einer sehr alten Universität. Als das benachbarte Ladenburg schon tausend Jahre alt war, gab es hier, wo der Neckar aus dem Odenwald kommt, nur weglose Sümpfe und allenfalls ein paar Fischerhütten.
Jan Beckendorf, Heidelberg Universitätsbibliothek 2003, CC BY-SA 2.0
Eine Burgsiedlung namens Heydelberch wird zum erstenmal - sehr beiläufig - in einem Dokument von 1196 erwähnt. Eine Urkunde aus dem 13. Jahrhundert berichtet, dass man hier eine Brücke über den Fluss gezogen habe.
Zur ersten Heidelberger Burg kam eine zweite; 1303 ist die Rede von "unser Stat zu Heydelberch und di burge bede daselben". Die Pfalzgrafen, die hier inzwischen zu Hause waren, bekamen im 14. Jahrhundert die Kurwürde. Ihr Land hieß fortan "Kurpfalz".
Kurfürst Ruprecht I. gründete 1386 die Heidelberger Universität, eine der ersten in Europa. Die bedeutendsten Gelehrten und Philosophen kamen in die Stadt. Später, als Reformation und Humanismus sich ausbreiteten, spielte diese Universität eine wichtige Rolle.
Im Dreißigjährigen Krieg, 1623, eroberte Graf Tilly nach langer Belagerung das Heidelberger Schloss. Zum Dank für finanzielle Hilfe machte er dem Papst ein großzügiges Geschenk, das ihn nichts kostete. Er schickte die berühmte "Palatina", die kurfürstliche Universitätsbibliothek, nach Rom. Der Verlust dieser unschätzbar wertvollen Bücher war ein großer Schlag für Heidelberg, aber letzten Endes segensreich. Denn als französische Truppen 1689 und 1693 die Stadt zerstörten, hätten sie die Bibliothek wohl auch verbrannt. So blieb sie erhalten. Und zweihundert Jahre später gab Rom einen Teil der Sammlung zurück.
Die zerstörte Stadt wurde barock wieder aufgebaut, doch der gotische Grundriss von Häusern und Gassen wurde beibehalten. Dieses faszinierende Gewinkel macht den Zauber von Alt-Heidelberg aus.
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