Nordrhein-Westfalen - Ruhrfestspiele Recklinghausen

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Die Ruhrfestspiele Recklinghausen

„Kunst gegen Kohle“ war das Motto, unter dem im Sommer 1947 150 Schauspieler der Hamburger Staatsbühnen im Städtischen Saalbau Recklinghausen gastierten. Der Grund war, dass während des kalten Winters 1946/47, als die Kohle für die Beheizung der Hamburger Theater fehlte, die Bergarbeiter der Zeche König Ludwig 4/5 in Recklinghausen-Suderwich den Hamburgern halfen. Sie beluden LKWs mit Kohle, obwohl das von den Besatzungsmächten nicht gestattet war - und nach einigen Fuhren von der Militärpolizei bemerkt und beendet wurde.

So entstanden die Festspiele im Kohlenpott, „Festspiele nicht nur für Literaten und Auserwählte, sondern Festspiele inmitten der Stätten harter Arbeit.“ wie sich der damalige Hamburger Bürgermeister Max Brauer in seiner Rede zur Eröffnung vor der Belegschaft der Zeche ausdrückte.

Damit die Arbeiter sich den Kunstgenuss leisten konnten, wurden die Preise niedrig gehalten. Zwei Drittel des Kartenangebots wurden über die Gewerkschaften vertrieben. Ab 1949 gab es Geld vom Land Nordrhein-Westfalen. 1953 wurde der Bau des Ruhrfestspielhauses auf dem Hügel des Stadtgartens beschlossen, das Programm wurde nach und nach geändert - die Opernaufführungen wurden eingestellt, in den 60er und 70er Jahren wurde das Programm politischer, die Spielorte vielfältiger, die Dauer der Festspiele länger.

Einige Jahre ging es turbulent zu, die Zuschauerzahlen nahmen ab, aber seit 2005 geht es beständig aufwärts.