Münsterland - Tecklenburger Land - Mettingen - Leinen

Tecklenburger Land·Mettingen

Die Heimat der Strücheltüötten

Nordöstlich von Ibbenbüren liegt die kleine Stadt Mettingen. "Strücheltüötten" nannte man die Mettinger Pakkenträger, die seit dem 16. Jahrhundert das in Heimarbeit aus Flachs gesponnene und gewobene Mettinger Leinen nach Ostdeutschland und Holland schleppten.

J.-H. Janßen, NSG Mettinger Moor 04, CC BY-SA 3.0

Eine genaue Übersetzung für den eigenartig klingenden Namen gibt es nicht. Die Strücheltüötten, die ihre Ware ins Ausland vorzugsweise schmuggelten, um Geld zu sparen, hatten ohnehin eine Geheimsprache entwickelt, die von keinem anderen verstanden werden sollte.

Das Geschäft mit dem Leinen war lohnend. Mehrere heute angesehene Handelsgesellschaften blicken auf einen Mettinger Strücheltüötten als Stammvater zurück. Die Brüder Clemens und August Brenninkmeyer, deren Ahn der Tüötte Johann Brenninkmeyer aus Mettingen war, eröffneten 1841 im holländischen Sneek den Manufakturladen C & A Brenninkmeyer. Daraus wurde eine der größten Textil-Einzelhandelsketten Europas.

Wie das alles begann, zeigt das Tüötten-Museum im Hotel Telsemeyer am Markt. Das altehrwürdige Haus wurde schon vor Jahrhunderten von den Tüötten als Warenlager, Bank und Wechselstube genutzt. Heute zeigt man Ihnen hier Bilder und Dokumente aus jener Zeit. In Nachbarhäusern hat man möglichst zeitgerecht Spinn- und Wohnstuben eingerichtet, die von Trachtenpuppen bewohnt werden. Die Ausstattungsstücke vom Webstuhl bis zur Wanduhr sind authentisch.