Beaune - Burg la Rochepot - Atout France/R-Cast
Auf Menschen, die ein Gespür für historische Bedeutsamkeiten haben, hat der Name "Burgund" schon immer faszinierend gewirkt. Bereits im Nibelungenlied spielt er eine rühmliche Rolle; man denkt an Fürsten und Helden, die dreinzuschlagen und - nebenbei - genauso heldenhaft zu tafeln verstanden.
Diese Vorstellungen sind nicht falsch - weder was die Geschichte noch was die Speisekarte betrifft. Die Burgunder aus dem Nibelungenlied und die Ur-Ur-Ur-Ahnen der Leute im heutigen Burgund sind die gleichen. Denn als die Hunnen im 5. Jahrhundert das urspüngliche Burgunderreich am Rhein und Main zerstört hatten, machte sich der Rest jener Helden auf, um im Rhonegebiet eine neue Heimat zu finden.
Von den Nibelungen abgesehen, erlebte Burgund zwei weitere bedeutende historische Epochen. Die eine hing mit Cluny zusammen, einer im Mittelalter berühmten Benediktiner-Abtei. Von dort ging im 11. Jahrhundert die umfassendste Erneuerungsbewegung der Kirche aus. Nicht nur das Mönchtum bekam neue Impulse, sondern auch die bauliche Anlage der Kirchen und Klöster.
Die andere große Epoche setzte im 14. Jahrhundert ein. Damals beherrschten die Herzöge von Burgund große Teile Nordfrankreichs bis hinauf zu den Niederlanden. In ihrer Hauptstadt Dijon hielten sie Hof wie die Könige. Es waren - nacheinander - vier Herzöge, von Philipp dem Kühnen bis zu Karl dem Kühnen. Und sie waren nicht nur tapfer, sondern außerdem große Feinschmecker. So begründeten sie die Tradition der burgundischen Koch-Kultur, die bis heute Weltrang hat.
Aus beiden Epochen sind (von den Kochrezepten abgesehen) in erster Linie Bauwerke übriggeblieben. So prägte das Kloster in Cluny (das leider nur noch in Teilen erhalten ist) den romanischen Baustil jener Epoche im ganzen Abendland. In diesem Zusammenhang sind die Kathedralen von Tournus und Autun sehenswert, die Kirche in dem mittelalterlichen Dörfchen Vezelay - vor allem aber die Gebäude der ehemaligen Zisterzienserabtei von Fontenay. Die Abtei zeigt, weil sie ohne Zutaten aus neuerer Zeit blieb, wie ein stilechtes, von Cluny inspiriertes romanisches Bauwerk ausgesehen hatte.
Doch auch die Bauten, die von den Burgunderherzögen hinterlassen wurden, können sich sehen lassen.
Abtei Fontenay -
Atout France/Daniel Philippe
> Nibelungen, Herzöge und die Mönche von Cluny
> Prächtige Bauten, großartiger Wein
- Auswärtiges Amt: Frankreich
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