Mehr und mehr wird Madeira zu einer bei Wanderern sehr beliebten Insel. Aber auch gemütliche Spaziergänger haben Spass.
Hedwig Storch, Madeira - an der Levada do Rabacal 5-07, CC BY-SA 3.0
Ein Netz von jahrhundertealten Bewässerungsgräben, den "Levadas", überzieht Madeira. Sie schlängeln sich an Berghängen entlang, verschwinden gelegentlich in schmalen Tunnels, um sich dann sanft geneigt durch blumenreiche Hochtäler und terrassierte Felder, in denen Wein, Tomaten, Süßkartoffeln und Bohnen wachsen, vom niederschlagsreichen Norden zum trockeneren Süden zu ziehen.
Entlang dieser Levadas führen gut angelegte Pfade, die es einst leichter machen sollten, die schmalen Kanäle sauber zu halten. Heute sind das hübsche, teilweise mit Hasensymbolen markierte Pfade von zwei bis zwanzig Kilometern Länge. Das war ein Experiment, das sich Damen ausgedacht hatten: Einfache Spazierwege führen einen Hasen in Schild; je mehr Hasen, desto anstrengender ist der Weg. Fünf Löffler bedeuten "Für Schwindelfreie".
Die gebirgige Atlantikinsel ist in den letzten Jahrzehnten aber auch zu einem Ziel für Bergwanderer geworden. Das hat, schon vor einem Vierteljahrhundert, vor allem Hannes Gassner bewirkt, damals Chef der Alpinschule Innsbruck. Der brachte Reiseunternehmer dazu, auf Madeira Pauschalreisen für Wanderfreudige anzubieten. Doch bereits 20 Jahre zuvor hatte der damalige Gouverneur der Insel einen 15 Kilometer langen Bergpfad anlegen lassen - quer über den höchsten Gipfel Madeiras, den Pico Ruivo de Santana (1861). Auf diesem sehr interessanten (und, wo nötig, gesicherten) Pfad sollten Ungeübte aber nicht allein marschieren.
Es ist ratsam, sich einer von erfahrenen Alpinisten geführten Gruppe anzuschließen. Diese Gruppen werden meist mit dem Bus zum Ausgangspunkt der jeweiligen Wanderung gebracht und einige Stunden später auch wieder abgeholt. Sonst braucht man keine besonderen Kenntnisse - nur ein wenig Ausdauer, feste Bergschuhe, Allwetterkleidung und Spass an netter Gesellschaft.
Gleich neben dem Pico Ruivo de Santana ragen der zweit- und der dritthöchste Berg auf, der Pico des Torres (1851 m) und der Pico de Arieiro (1818 m). Während der Pico Ruivo und der Pico des Torres nur mühsam zu Fuß erreichbar sind, führt beim Pico de Arieiro eine kühne, aber gut ausgebaute Autostraße bis fast zum Gipfel. Oben findet man ein kleines Restaurant und ein Berghotel. Von dort kommt man auf einem befestigten, stufenreichen Pfad in 20 Minuten zum Gipfel. Und hat eine überwältigende Aussicht.
Sterne im Baedeker:
Pico Ruivo und Pico do Arieiro
- Auswärtiges Amt: Portugal
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