Bauern und Adel in Hohenlohe - eine heile Welt, wie im Volksschul-Lesebuch. Die Zeit ist stehengeblieben, und zwar genau im Jahre 1806.
Geschichtsfanatiker, Sulferturm , CC BY-SA 4.0
Es war Napoleon, der die Uhr anhielt. Er kam auf die großzügige Idee, Hohenlohe den Württembergern zuzuschieben. Das war ganz unsinnig, denn die Hohenloher waren nie Schwaben, sondern Franken. Zwar sind sie so fleißig wie die Schwaben, maulfaul wie die Schwaben und so verliebt ins Geld wie die Schwaben - aber sie sprechen anders und sie denken anders.
Schwäbisch Hall, Hohenlohes prächtigste Stadt (weil sie als Freie Reichsstadt bürgerliches Selbstbewusstsein entwickeln konnte), heißt nur deshalb "Schwäbisch", weil es sich eine zeitlang dem Schwäbischen Städtebund angeschlossen hatte.
Die Württemberger konnten mit dem Geschenk "Hohenlohe" nicht viel anfangen. Sie ließen es links liegen. Und als sie das Neckar- und das Filstal sowie einige andere schöne Gegenden in ihrem Lande so voll Industrie stopften, dass heute die Gewässer bloß noch Abwässer sind, da kamen sie gar nicht auf die Idee, auch dem Hohenloher Land da hinten etwas davon zukommen zu lassen.
Ob das ein Vor- oder Nachteil war - darüber lässt sich streiten. Wer als Gast ins Hohenlohische kommt, um Ruhe zu suchen, ist begeistert. Das ist die Landschaft, von der man glaubte, es gäbe sie in Deutschland nicht mehr. Kilometerweit kein Schornstein, kein Fabrikdach, nicht einmal ein Siedlungshaus. Die Flüsse so klar, dass man überall baden kann. Bemerkenswert gute Straßen, weil es nur wenig Verkehr und fast mehr Bauernfuhrwerke als Lastwagen gibt.
Der Nachteil: Keiner wird reich im Hohenlohischen, der nicht seit Generationen dort sitzt und Land, Hof oder Schloss hat.
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