Odenwald - Buchen - Blekker - Eberstädter Tropfsteinhöhle

Reisen im Odenwald·Buchen

Mit nackter Kehrseite

Von der mittelalterlichen Stadtmauer sind noch überbaute Reste übrig - sowie der Torturm mit dem "Blekker".

Dieser Blekker ist ein steinerner Herr, unten ohne, der dem Betrachter die nackte Kehrseite zeigt. Der Barockhelm auf dem Turm kam 1719 hinzu

Die spätgotische Stadtkirche aus dem 16.Jahrhundert wurde mehrfach verändert und in unserer Zeit noch einmal erweitert. Das Beginenhaus, das daneben steht, stammt aus dem Jahr 1489, während das Rathaus am Markt mit seiner repräsentativen Freitreppe im 18. Jahrhundert entstand. Mitten in der verschachtelten Altstadt steht der "Steinerne Bau", die ehedem kurmainzische Amtskellerei. Heute birgt sie das besuchenswerte Heimatmuseum. Hier wurde eine Sammlung von Gegenständen, Trachten und Volkskunst zusammengetragen, wie man sie in Süddeutschland kaum noch einmal zu sehen bekommt. Von Bauernmöbeln bis zum Spinnrad, vom Mostkrug bis zur Bänderhaube fehlt fast nichts, was einst zum Alltag der Menschen zwischen Odenwald und Taubertal gehörte.

Sechs Kilometer südlich von Buchen liegt die Eberstädter Tropfsteinhöhle. 1971 entdeckte man sie bei Sprengungen in einem Steinbruch. Die über 600 Meter langen Höhlengänge mit den Kalksinter-Gebilden und einem unterirdischen See wurden inzwischen mit Wegen und Stegen versehen. Sie können nun von März bis Oktober (im Winter an Wochenenden und Feiertagen) besichtigt werden. Faszinierend ist ein Tropfsteingebilde namens "Weiße Frau von Eberstadt". Phantasievolle Gemüter meinen, sie ähnle einer Madonnenfigur. Wie auch immer - warme Kleidung und festes Schuhwerk sind in diesen Gewölben das ganze Jahr hindurch angebracht.