Sindelfingen ist eine Industriestadt, kein Zweifel. Aber es hat einen sehr schönen historischen Kern. Und eine alte Geschichte. Sowie einen uralten Streit mit der Nachbarstadt Böblingen.
Beide Städte wurden von zwei Vettern gegründet. Darüber lesen Sie im Kapitel Böblingen mehr. Die Sindelfinger fühlten sich benachteiligt: Böblingen war Sitz der höheren Ämter, wurde 1879 Knotenpunkt der Gäubahn. Aber Sindelfingen hat sich bitter gerächt: Es zog seit 1915 so viel Industrie an sich, dass die Böblinger sehr neidisch wurden.
Sindelfingens Innenstadt ist einen Besuch wert. Kern ist die Martinskirche, eine romanische Pfeilerbasilika und als Teil eines klösterlichen Chorherrenstifts erstmals schon 1083 geweiht. Im 12. Jahrhundert wurde sie gründlich erneuert. In dieser Zeit lag wohl auch die Gründung der Stadt.
Bei der Martinskirche stehen einige sehr schöne Fachwerkhäuser - so das alte Rathaus von 1478 (in dem jetzt das Stadtmuseum untergebracht ist), das Salzhaus von 1592 und einige andere. Ein "Stadtgeschichtlicher Weg" mit 38 Stationen führt zu den interessantesten Objekten.
Die Sindelfinger sind stolz auf ihre Stadt, haben ein Badezentrum mit großartigem Freibad, ein blitzsauberes neues Rathaus und eine noble Stadthalle gebaut. Und sie feiern gern: im Mai beim Handwerkermarkt, im August beim Schlemmermarkt, im Dezember beim Weihnachtsmarkt. Unbestrittener Höhepunkt (weit über Sindelfingen hinaus): das internationale Straßenfest im Juni - mit viel Folklore und ausländischen Gästen.
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