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Reisen in Thüringen·Erfurt I

Todesstrafe für die Teufelsfarbe

Erfurt, Thüringens Hauptstadt, liegt genau im Zentrum des Landes. Sie war im Mittelalter eine der größten und reichsten Städte in Deutschland.

Gera an der Krämerbrücke

Michael SanderGera an der KrämerbrückeCC BY-SA 3.0

Das verdankte es in erster Linie dem Handel mit einer Pflanze namens Färberwaid, die in der Nähe geerntet und in Erfurt zu einem sehr gefragten Farbstoff verarbeitet wurde.

Dieser Färberwaid gedieh hier ganz prächtig wegen der sehr günstigen Boden- und Klimaverhältnisse in der Erfurter Mulde. D brachten Menschen schon vor fünftausend Jahren Menschen dazu, hier als Bauern sesshaft zu werden. Die Gegend um Erfurt (das es als Ort damals noch nicht gab) war sehr ertragreich.

Das fiel auch dem Missionar Bonifatius auf. So gründete er hier im 8. Jahrhundert gleich zwei Klöster - und außerdem das Bistum "Erphesfurt", aus dem dann Erfurt wurde.

Erfurt bekam das Stapelrecht

Karl der Große verlieh dem Ort wenig später das Stapelrecht für Waren im Osthandel. So wurde Erfurt ein wichtiger Handelsplatz, im 11. Jahrhundert befestigt und auch immer wohlhabender. Die Bürger waren in ihrer Politik so geschickt, dass sie (obwohl Erfurt zum Erzbistum Mainz gehörte) fast selbständig die Geschicke ihrer Stadt bestimmen konnten.

Gegen Ende des Mittelalters gehörten zu Erfurt 80 Dörfer, Burgen und Vorwerke. Im 15. Jahrhundert hatte die Stadt schon 20 000 Einwohner und 35 Kirchen. Das war sehr viel.

Viel Geld brachte der Handel mit dem oben erwähnten Färberwaid (auf lateinisch "Isatis tinctoria"). Es ist eine Staude, deren Saft schon im Altertum zum Blaufärben von Stoffen benutzt wurde.

Doch dann führten die Engländer aus Indien das ergiebigere Indigo in Europa ein. So nahmen die den Erfurtern das Geschäft weg. Die Erfurter stellten zwar 1577 den Gebrauch der "indischen Teufelsfarbe" unter Todesstrafe, aber das half auch nichts. Die Bedeutung des Waid ging zurück. Dadurch wurde Leipzig als Handelsstadt groß - und Erfurt unbedeutend.

Bis dann im 18. Jahrhundert ein kluger Ratsherr namens Christian Reichart den gewerbsmäßigen Gartenbau und die Zucht von Gemüsesamen einführte. Die guten Böden brachten große Erträge. Herr Reichart entwickelte neue Anbauverfahren und verbesserte die Gärtner-Werkzeuge. Erfurt wurde zur Stadt des Gartenbaus. 1838 veranstaltete man hier die erste Gartenbau-Ausstellung. Und heute sind Blumen- und Gemüsesamen aus Erfurt in allen Kontinenten begehrt.

Sterne im Baedeker:
Erfurt insgesamt
Die Dom-Glocke Maria Gloriosa
Die Krämerbrücke
Der Domberg
Der Dom
Die Severi-Kirche
Der Fischmarkt
Der Anger
Das Augustinerkloster
Das "Haus zum Stockfisch"
Der Egapark

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