Österreich - Tirol gibt es gleich dreimal, Nord-, Ost- und Südtirol

Reisen in Österreich·Tirol I

Das dreigeteilte Land

Tirol gibt es gleich dreimal, Nord-, Ost- und Südtirol, Einst hing das alles zusammen. Aber dann nahm Napoleon den Südteil des Landes - das Stück jenseits des Brenners - und schenkte es den Italienern.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde diese Regelung noch einmal bestätigt: Südtirol ist italienisch, auch wenn sich die Südtiroler noch heute nicht so fühlen.

Für den größeren Rest von Tirol, der in Österreich liegt, ergab das eine eigentümliche Situation. Da liegt nun das kleine Stück Osttirol. Verwaltungstechnisch gehört es zu Nordtirol, aber es hängt nicht mit ihm zusammen. Ein Stück des Landes Salzburg sowie Südtirol liegen dazwischen. Es gibt nicht einmal eine direkte innerstaatliche schnelle Straßenverbindung; die nächste führt durch das italienische Südtirol.

Nordtirol (das eigentlich Westtirol heißen müsste) ist das, was man heutzutage üblicherweise unter "Tirol" versteht, der Inbegriff zünftiger alpiner Landschaft und heimeliger Täler - Pitztal, Ötztal, Zillertal und so weiter. Mittendrin liegt Innsbruck, die "Stadt im Gebirge", eine der schönsten Städte Österreichs. Über die lesen Sie auf der nächsten Seite mehr.

Tirols zweitgrößte Stadt ist Kufstein. Die tut sich vor allem akustisch hervor; täglich mittags (und sommers auch nachmittags um sechs) dröhnt aus der hochgelegenen Festung die "Heldenorgel" übers Land. Man hört sie, ob es einen freut oder nicht, 13 Kilometer weit.

Von Nordtirol getrennt und auch sonst ein wenig abseits der großen Straßen, spielte Osttirol Jahrzehnte lang keine bedeutende Rolle im Tourismus. Doch hat es inzwischen viele Freunde gefunden. Es gibt dort wildromantische Täler und zahlreiche Wasserfälle, malerische Schlösser und trutzige Ruinen, kunsthistorisch interessante - vor allem gotische - Kirchen und musterhafte Sommerfrischen. Sowie Lienz, die Hauptstadt Osttirols, mit viel Altertümlich-Sehenswertem.