Reisen im Senegal

Reisen im Senegal·Die Historie I

Sklaven-Sammelstelle Cap Vert

Schon um 800 v. Chr. wurde das damals noch dichtbewachsene Land zwischen den Flüssen Senegal und Casamance besiedelt.

Fünf Jahrhunderte später entstanden die ersten kleineren Herrschaftsbereiche im Senegal, darunter auch das der Zenegal, von dem vermutlich der Landesname stammt. Historisch bedeutend war allerdings keiner der Bereiche. So konnte sich das östlich benachbarte Großreich Ghana ums Jahr 900 große Teile des heutigen Senegal einverleiben. (Von dem riesigen ghanesischen Reich ist dann später - außer einem kleinen Gebiet weitab südöstlich des Senegal - nichts übriggeblieben.)

Die Macht des Königs von Ghana, der damals für den reichsten Herrscher der Welt gehalten wurde, begründete sich einerseits auf der Tatsache, dass sich in seinem Gebiet wichtige Handelswege kreuzten. Zum anderen aber auf den Tausch von Gold, Elfenbein und Sklaven gegen Salz aus der Sahara.

Der Zerfall des ghanesischen Reiches setzte 200 Jahre später ein, als nomadisierende Berberstämme aus Marokko eindrangen, Zug um Zug die westafrikanischen Völker eroberten und zum Islam bekehrten.

Im Jahre 1444 landeten die ersten portugiesischen Seefahrer an der Küste des Senegal. Flugs errichteten sie einen Stützpunkt auf der kleinen Insel Gorée vor dem heutigen Dakar. Weitere portugiesische Niederlassungen folgten.

Holländer und Engländer ließen auch nicht lange auf sich warten. Die Franzosen bauten 1659 bei Saint-Louis an der Senegal-Mündung ein erstes Fort und richteten alsbald auf einer kleinen Insel vor Cap Vert eine Sklaven-Sammelstelle ein. Denn der Export von zwangsverschleppten Westafrikanern zu den Zuckerrohrinseln der Karibik war damals ein sehr lukratives Geschäft.